- Dezember 2013
Die diesjährige Herbstausstellung konnte gleich mit mehreren Besonderheiten aufwarten. Vertreter von neun Privat- und Museumsfeldbahnen fanden sich zum 13. Ostsächsischen Feldbahntreffen zusammen, wobei “Ostsachsen“ mit Teilnehmern von Plauen bis Berlin mittlerweile sehr weit gefaßt ist. An Gastfahrzeugen waren unter anderem allein 4 Spoorijzer, zwei Draisinen sowie eine EL 105 und der Smoschewer-Triebwagen vom Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf in die Herrenleite gekommen und übernahmen zeitweise den kompletten Fahrbetrieb. Besonders unsere jüngsten Besucher freuten sich über die Minibahn von Manfred Werner.
Ebenfalls während der Veranstaltung fand der Transport von knapp 100 t Kies mit Feldbahnzügen vom Eingangsbereich des Geländes bis in den Oberen Bruch statt. Ziel war die Demonstration des eigentlichen Einsatzzweckes der Feldbahnen als industrielles Transportmittel sowie die Höhenangleichung des Geländes in der neuen Abstellgruppe im Oberen Bruch. Auf diese Weise wurde das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden.
Als dritter Höhepunkt konnte die HF 50 B aus Lehesten nach umfangreichen Wartungsarbeiten erste Probefahrten absolvieren. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle nochmal an alle Teilnehmer und Gäste für ein schönes und erfolgreiches langes Wochenende.Nach längeren Bemühungen erreichte Lok “Mambo“ die Herrenleite. Dabei handelt es sich um eine DL 1, welche 1951 beim VEB Armaturen- und Apparatebau Halle/Saale gebaut wurde. Mit diesem Loktyp begann in der DDR der Bau von Feldbahndieselloks in der Leistungsklasse von 10 PS, er ist quasi der Vorgängertyp der viel bekannteren und weit verbreiteten Ns 1 von LKM. Von den DL 1 wurden wahrscheinlich nur rund 50 Exemplare gebaut, wovon nach aktuellem Kenntnisstand lediglich 5 Loks bis heute überlebt haben.
Der “Mambo“ war bis zur Wende im Schamottewerk Kamenz-Wiesa im Einsatz (wo man ihm auch den Spitznamen verlieh) und wurde anschließend von einem österreichischen Eisenbahnfreund, welcher bereits seit Ende der 1970er Jahre regelmäßig zu Exkursionen in der DDR war, übernommen. Zuletzt war die Maschine im Eisenbahnmuseum Schwechat vor den Toren Wiens hinterstellt.
Der “Mambo“ befindet sich technisch gesehen noch im letzten Einsatzzustand aus Kamenz, der Motor ist ein 2 NVD 12,5 SRL. Mit seinen markanten Umbauten aus Einsatzzeiten wie den Seitentüren und dem elektrischen Bedienpult auf dem Vorbau stellt “Mambo“ eine schöne Ergänzung zur bereits in unserer Sammlung befindlichen DL 1 vom Imprägnierwerk Geithain dar, wo bereits in Klotzsche der Rückbau in den Auslieferungszustand begonnen wurde. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an den Vorbesitzer, an die Kollegen aus Schwechat für die Hilfestellung beim Verladen und an Bernd Reichelt für das Abladen per Kran.Gut eine Woche nach der DL 1 erreichten gleich die nächsten Fahrzeuge unser Museum. In der Ziegelei Grumbach wurden kurz nach der Wende und dem Ende der Ziegelproduktion zwei Ns 2 f sowie mehrere Loren in der Beschickerhalle untergestellt und überdauerten so die Jahre, während das Betriebsgelände von der Firma AMAND Umwelttechnik weiter genutzt wurde.
Zwischen der Firma AMAND und unserem Verein bestehen bereits seit längerem gute Kontakte, so konnten wir im Jahr 2008 verschiedenes Feldbahnmaterial und Ziegeleitechnik aus der ebenfalls zu AMAND gehörenden ehemaligen Ziegelei Dresden-Lockwitz übernehmen. Die Zusammenarbeit wird nun fortgesetzt und so konnten wir die Fahrzeuge aus der Grumbacher Beschickerhalle am 1. November als Dauerleihgabe in die Herrenleite überführen, wofür wir uns an dieser Stelle nochmals herzlich bei der Firma AMAND bedanken möchten.
Bei den zwei Ns 2 f handelt es sich um je einen Vertreter aus der ersten Bauform dieses Loktypes (LKM 248467, 1954) sowie aus der letzten Bauform (LKM 262053, 1959). Beide Maschinen befinden sich noch weitestgehend im letzten Einsatzzustand und weisen verschiedene kleinere Umbauten sowie den typischen Schönebecker Tauschmotor auf. Die braun lackierte 262053 war noch kurz vor ihrer Abstellung zur Generalreparatur in Leipzig-Wahren und befindet sich deshalb in einem relativ guten Allgemeinzustand. Bei den Muldenkippern handelt es sich um 10 Exemplare der für die DDR so typischen TGL-Bauart mit 1 m³ Fassungsvermögen.Den Herbst über haben wir die Arbeiten am neuen Vortragsraum im Heizhaus weiter vorangetrieben. Für die Präsentation von Bildern und Filmen wurde eine große Projektionswand aus Holz errichtet und eine Abhängung für den Beamer an der Decke installiert. Die Elektrik wurde fertiggestellt und die Sanierung der Wände beendet. Auf einem neu errichteten und mit Holz eingedeckten Ausstellungsgleis haben bereits die Trümmerbahnlok vom Typ RL 2 und die OME 117 F aus Grüngräbchen ihren Platz gefunden.
Auf dem Fahrzeugsektor gingen die Arbeiten an der Gmeinder 45/50 PS aus Ludwigsdorf vor allem am Gehäuse und den Bedienelementen im Führerstand weiter. Bei der MD 3 wurden verschiedene Kleinteile für das Gehäuse rekonstruiert und der Nachbau der Abgaspfeife in Angriff genommen.
Vor der Museumshalle erfolgt derzeit die Befestigung der Fläche zwischen Gleis 1 und dem Streckengleis mit Granitkleinpflaster. Darüber hinaus standen den gesamten Herbst über Grünpflegearbeiten und die Reinigung von Dächern und Dachrinnen auf dem Programm.Alle Fotos: Michael Otto.
Wir wünschen allen Besuchern unserer Internetseite ein frohes Weihnachtsfest und kommen Sie gut ins neue Jahr.
- September 2013
Ein ganz besonderer Neuzugang hat die Herrenleite erreicht: Eine Lok vom Typ HF 50 B, welche vormals im thüringischen Schieferbergbau um Lehesten eingesetzt war. Im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges wurde dieser Typ speziell für die deutsche Heeresfeldbahn entwickelt und von 1939 bis in die Nachkriegszeit in über 200 Exemplaren von verschiedenen Herstellern gebaut. Nur ein gutes Dutzend dieser Loks ist bis in unsere heutige Zeit weltweit erhalten geblieben, davon haben lediglich zwei Exemplare ihre Biografie in der DDR durchlebt. Beide waren nach bisherigen Erkenntnissen seit dem Krieg in der Schiefergrube Lehesten im Einsatz und wurden erst 1998 nach mehr als einem halben Jahrhundert abgestellt. Später gelangten beide Maschinen in Privathand nach Nordrhein-Westfalen bzw. Schleswig-Holstein. Von dort konnten wir unsere Lok nun erwerben.
Wir freuen uns, mit der HF 50 B aus Lehesten ein markantes Fahrzeug aus der DDR-Feldbahngeschichte bei uns erhalten zu können. Zur Herbstausstellung vom 3. bis 6. Oktober soll die Lok erstmalig in unserem Museum präsentiert werden.Neben der HF 50 B soll es zur Herbstausstellung eine weitere Premiere geben: Der in den letzten Monaten fertiggestellte Zug aus 12 Muldenkippern nach TGL-Standard mit 1,0 m³ Fassungsvermögen wird erstmalig in voller Länge zum Einsatz kommen. Die Wagen repräsentieren eine in der DDR sehr verbreitete Bauart und stammen ursprünglich aus den Ziegeleien Grumbach und Lockwitz, wo sie jeweils dem Transport von Ton zwischen Grube und Werk dienten. Durch die in den Jahren 2011 und 2012 neu gebauten Abstellgleise ist es uns nun möglich, eine Reihe bisher abseits der Gleise eingelagerter Wagen in den Ausstellungsbestand zu übernehmen.
Alle Fotos: Michael Otto.
- September 2013
Über den Sommer hinweg lag der Schwerpunkt unserer Aktivitäten beim Ausbau des ehemaligen Kesselraumes im Heizhaus zum neuen Vortrags- und Ausstellungsraum. Das Heizhaus selbst ist mit fast 600 m² Grundfläche das größte Gebäude auf unserem Gelände und wird bereits für verschiedene Zwecke genutzt. Als wir 1998 in der Herrenleite mit dem Museumsaufbau begannen, befand es sich in einem heruntergekommenen Zustand, vor allem das marode Dach war an mehreren Stellen undicht. Mit Unterstützung durch das Förderprogramm LEADER+ konnte im Jahr 2006 das Dach saniert werden und es erfolgte der Einbau moderner Besuchertoiletten.
Im ehemaligen Kesselraum haben wir in den vergangenen Monaten im Bereich der alten Kesselgrube einen neuen Betonfußboden eingebaut und viel Aufwand in die Sanierung der Innenwände gesteckt. Die großen Industriefenster wurden gegen Einbruch gesichert und teilweise neu verglast. Darüber hinaus erfolgten umfangreiche Arbeiten an der Elektrik und die Tore wurden optisch überarbeitet.An der MD 3 wurden Motor und Fahrwerk weiter komplettiert. Die Einzelteile des Vorbaus wurden in den Ursprungszustand zurückversetzt, fehlende Komponenten nach historischem Vorbild rekonstruiert und die Montage auf der Lok begonnen. Bei der Gmeinder 45/50 PS ist inzwischen das Fahrwerk sowohl technisch als auch optisch fertiggestellt. Verschiedene Instandhaltungsarbeiten erfolgten an der Unio LDI-45 N sowie der Guttauer Ns 2 f und auch an der Coswiger Ns 2 h ging es vorwärts.
Unsere Sommerfahrtage fielen diesmal leider genau mit der Hitzewelle Ende Juli zusammen. An der Wetterstation in Lohmen wurde am Sonntag der Veranstaltung ein Spitzenwert von 38,8°C gemessen, weshalb deutlich weniger Besucher den Weg in die Herrenleite fanden als in den Vorjahren. Trotz der Widrigkeiten führten wir über weite Strecken einen Zweizugbetrieb mit Personen- und parallel verkehrendem Feldbahnzug durch. Am Sonntag der Veranstaltung war unser Museum Ziel einer Ausfahrt historischer Straßenoldtimer.Der Maßnahmenplan zum Hochwasserschutz wurde mit der Freilegung und Reinigung eines 25 m langen verrohrten Abschnittes des Kratzbaches fortgesetzt. Das Rohr mit einem Durchmesser von 50 cm war auf ganzer Länge zu ca. 75% des Querschnitts zugesetzt. Grund war ein Schacht, der lange vor dem Beginn unserer Aktivitäten in der Herrenleite verschüttet worden war. Den Schacht selbst hatten wir bereits vor Jahren wieder freigelegt, bei dem Rohr hingegen war der Einsatz von Spezialtechnik nötig. Vielen Dank an dieser Stelle für die tolle Unterstützung an die Rohrteufel von der Firma Rohr- und Abflußreinigung Frank Welbers.
Eine Vereinsexkursion führte uns zur Feldbahn der Firma Lasselsberger im tschechischen Skalna. Anlass war leider die Einstellung der Förderung von Ton über das sehr umfangreiche Feldbahnnetz diesen Sommer.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass diesen Sommer mehrere Fotografen unser Gelände für zwei Fotoaktionen nutzten. Dabei stand nicht das Thema Feldbahn im Vordergrund, sondern die vielfältigen motivlichen Möglichkeiten, die unser Gelände auch abseits der Schienenwege bietet – angefangen von Natur und Landschaft bis hin zu den Gebäuden.Soweit nicht anders angegeben, alle Fotos: Michael Otto.
- Juni 2013
Der erste Tag der großen Feldbahnschau zu Pfingsten begann trüb und regnerisch, doch ab Mittag lichteten sich die Wolken und das Wetter zeigte sich für die nächsten zweieinhalb Tage von seiner schönen Seite. Zu sehen gab es wieder das bewährte Programm aus Feldbahnfahrbetrieb, Führungen, verschiedenen Ständen, kulinarischer Versorgung und den Draisinenfahrten auf der Regelspurstrecke im Tal. Als besonderen Gast konnten wir nach drei Jahren wieder mal die Freunde der IG Spur II bei uns begrüßen, welche diesmal eine große Modulanlage zum Thema Harzer Schmalspurbahnen mitbrachten. Auch der Nachbau eines sogenannten Förderbahnwagens aus dem Ersten Weltkrieg war auf 600 mm als Gastfahrzeug von Familie Köhler aus Leipzig am Samstag im Einsatz. Insgesamt fanden rund 2.200 Besucher den Weg in die Herrenleite.
Die Ende Mai über Ost- und Süddeutschland hereingebrochene Hochwasserkatastrophe traf auch die Sächsische Schweiz. Während an vielen Stellen verheerende Schäden auftraten, ist unser Museumsgelände glimpflich davon gekommen. Die seit 2010 unternommenen Anstrengungen beim Hochwasserschutz haben sich gelohnt, auch wenn sich dadurch andere, meist öffentlichkeitswirksamere Projekte deutlich verzögerten. Die instandgesetzte Hochwasserrinne funktionierte bestens und führte das von den Feldern strömende Oberflächenwasser sicher ab. Allerdings wurden am anderen Ende des Geländes Teile der Regelspurgleisanlage durch den Kratzbach wieder überschwemmt. Auch wenn hier vorerst keine akuten Schäden auftraten, besteht für die Zukunft an dieser Stelle noch Handlungsbedarf.
- Mai 2013
Die große Feldbahnschau zu Pfingsten in der Herrenleite ist nicht mehr lange hin und die Vorbereitungen laufen. Aber auch sonst hat sich wieder einiges getan. Nachdem wie überall in Deutschland der Winter lange Zeit seinen Platz nicht räumen wollte und damit Bauarbeiten im Gelände und an der Infrastruktur so gut wie unmöglich waren, konzentrierten wir uns auf Arbeiten an den Fahrzeugen. So gab es größere Fortschritte an der Führerhausinnenverkleidung der Coswiger Ns 2 h und an der Guttauer Ns 2 f wurden umfangreiche Reparaturen am Motor in Angriff genommen. Am Vereins-Lkw standen die stählernen Pritschenwände zur Überarbeitung an. Hier mussten einige Bereiche durch neuen Stahl ersetzt werden. Daneben führten wir die Arbeiten an der MD 3 und der großen Gmeinder fort. Auch auf dem Wagensektor gibt es Erfreuliches zu berichten. Durch den Bau der Abstellgleise im Oberen Bruch ist es uns nun möglich, weitere Wagen auf die Gleisanlage und damit in Betrieb zu setzen, welche bisher abseits der Gleise eingelagert waren. In diesem Zusammenhang soll unser Ausstellungsbestand um einen ganzen Zug aus TGL-Muldenkippern mit 1,0 m³ Fassungsvermögen erweitert werden, um damit ein typisches Bild der Feldbahnen in der DDR zeigen zu können.
Auch am neuen Vortragsraum im Heizhaus ging es weiter. Der Untergrund für den neuen Fußboden wurde für das Betonieren vorbereitet, die Sicherung der großen Fenster fortgeführt und ein separater Lagerraum weiter vorgerichtet. Auf einer unserer Wiesen im Museumsgelände pflanzten wir als Vorbereitung für einen späteren musealen Schaubereich drei Obstbäume. Um gleichzeitig der Natur etwas Gutes zu tun, verwendeten wir dafür Holzapfelbäume, welche im Rahmen eines Projektes der Grünen Liga Osterzgebirge e.V. und dem Staatsbetrieb Sachsenforst zur Rettung bedrohter Wildobstarten speziell nachgezüchtet worden. Die seit Herbst 2009 als privates Gastfahrzeug in der Herrenleite hinterstellte polnische Gls 30 hat uns wieder verlassen.
Den Auftakt in die Veranstaltungssaison bildete wiederum unser Fahrtag zu den Bahnerlebnistagen in der Sächsischen Schweiz. Während sich der Himmel am Sonnabend noch weitgehend bedeckt hielt, konnten wir am Sonntag unsere Besucher bei strahlendem Sonnenschein in den Frühling fahren.Soweit nicht anders angegeben, alle Fotos: Michael Otto.
- März 2013
In den vergangenen Monaten hatte uns der Winter fest im Griff. Dauerfrost und Schneehöhen bis zu 35 cm bestimmten das Geschehen in der Herrenleite. Das führte zwar zu einigem Muskelkater aufgrund nicht weniger Schneeräumeinsätze, aber auf der anderen Seite hat der Anblick einer verschneiten Winterlandschaft auch seine Reize.
Der Wintereinbruch kam genau einen Tag vor dem Hundeschlittenrennen am 1./2. Dezember. Dadurch konnte diese Veranstaltung erstmalig bei geschlossener Schneedecke stattfinden, allerdings musste die Route des Rennens aufgrund der sehr geringen Vorbereitungszeit stark verkürzt werden. Die Besucher konnten an der Strecke das Rennen verfolgen sowie mit den Gespannführern in deren Lager im Oberen Bruch ins Gespräch kommen und die Hunde aus der Nähe betrachten. Währenddessen fuhr unser Personenzug unermüdlich durch das Museumsgelände und auch für einen kleinen Imbiss war gesorgt.
Das wichtigste Bauprojekt war die Herstellung des langersehnten Stromanschlusses. Als wir 1998 mit dem Aufbau unseres Museums in der Herrenleite begannen, war das Gelände von der Zivilisation weitgehend abgeschnitten. Es gab weder Strom-, Wasser- noch Telefonanschluss. Letzterer konnte zuerst realisiert werden. Später folgte über Jahre unter erheblichem Aufwand in Eigenleistung die Wiederanbindung an das Trinkwassernetz.
Die Energieversorgung wurde die gesamte Zeit über durch den Einsatz mehrerer Notstromaggregate sichergestellt. Die Hauptlast trug dabei seit 1999 ein 20 kW-Aggregat mit luftgekühltem Robur-Motor, welches zuvor schon über viele Jahre bei der Feldbahnschauanlage Glossen leihweise im Einsatz war. Selbst wenn nur ein paar wenige Lampen eingeschaltet werden sollten, musste immer erst das Aggregat gestartet und anschließend wieder ausgemacht werden, was auf die Dauer recht umständlich ist. Damit verbunden war eine permanente Geräuschkulisse und die Notwendigkeit zum regelmäßigen Auffüllen des Kraftstoffvorrats. Hinzu kamen Startprobleme im Winter, Wartungsaufwand und die Gefahr, bei Störungen erstmal ganz ohne Strom dazustehen.
Um die genannten Punkte zu beheben, die Kosten zu senken und gleichzeitig die abrufbare Leistung zu erhöhen, haben wir nach einigen Vorbereitungen im Spätherbst 2012 nun auch den Anschluss an das öffentliche Stromversorgungsnetz herstellen können. Dazu wurde von einer Tiefbaufirma auf ca. 600 m Länge parallel zur Regelspurstrecke ein Graben gezogen, ein neues Erdkabel aus Aluminium verlegt und der Graben wieder verschlossen. Das letzte Stück bis zum Einspeisepunkt innerhalb unseres Kerngeländes haben wir in Eigenleistung verlegt.
Am 4. Januar war es dann soweit, seit diesem Tag kommt unser Strom ganz bequem einfach “aus der Steckdose”. Das Projekt war insgesamt mit erheblichen Kosten verbunden. Es stellt die bisher größte Einzelinvestition dar, die wir komplett mit Eigenmitteln bestreiten mussten.Aber auch sonst waren wir nicht untätig. Das ausgeprägte Winterwetter machte den Bäumen schwer zu schaffen und es kam zu einigem Schneebruch. Dieser wurde im Bereich von Wegen und Gebäuden beseitigt und sogleich zu Feuerholz verarbeitet. Nach längerer Suche konnten wir in einem zum Abriss vorgesehenen Hühnerstall am Rande von Dresden die für unsere Kompressorenstation benötigten altbrauchbaren Fußbodenziegel ausfindig machen und in einem zweitägigen Arbeitseinsatz zum Jahreswechsel bergen. In der Werkstatt wurden die Arbeiten an der MD 3 sowie am Fahrwerk der Gmeinder 45/50 PS fortgeführt. Zusätzlich wurde die Reparatur der Pritschenwände des S 4000 begonnen.
Nach dem vorläufigen Abschluß der Gleisbauarbeiten im Oberen Bruch geht es nun mit dem Umbau des ehemaligen Kesselraumes im Heizhaus zu einem Vortrags- und Ausstellungsraum weiter. Hier wurde unter anderem die Sicherung der Fenster begonnen, das Betonieren der Fußbodenplatte im Kesselbereich vorbereitet und Arbeiten an der Elektrik ausgeführt.Unsere diesjährige Weihnachtsfeier führte uns Mitte Januar zur Waldeisenbahn Muskau. Ziel war die Bereisung der letzten original erhaltenen WEM-Strecke zur Tongrube Mühlrose, deren hinteres Teilstück ab 2013 dem Braunkohlentagebau Nochten zum Opfer fallen wird. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Kollegen von der Waldeisenbahn für die gut organisierte Sonderfahrt. Am nächsten Tag erfolgte noch eine geführte Besichtigung des Zentralstellwerkes für die Kohlebahnen des Vattenfall-Konzerns in der Lausitz.
Soweit nicht anders angegeben, alle Fotos: Michael Otto.
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