Ein ganz besonderer Neuzugang hat die Herrenleite erreicht: Eine Lok vom Typ HF 50 B, welche vormals im thüringischen Schieferbergbau um Lehesten eingesetzt war. Im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges wurde dieser Typ speziell für die deutsche Heeresfeldbahn entwickelt und von 1939 bis in die Nachkriegszeit in über 200 Exemplaren von verschiedenen Herstellern gebaut. Nur ein gutes Dutzend dieser Loks ist bis in unsere heutige Zeit weltweit erhalten geblieben, davon haben lediglich zwei Exemplare ihre Biografie in der DDR durchlebt. Beide waren nach bisherigen Erkenntnissen seit dem Krieg in der Schiefergrube Lehesten im Einsatz und wurden erst 1998 nach mehr als einem halben Jahrhundert abgestellt. Später gelangten beide Maschinen in Privathand nach Nordrhein-Westfalen bzw. Schleswig-Holstein. Von dort konnten wir unsere Lok nun erwerben.
Wir freuen uns, mit der HF 50 B aus Lehesten ein markantes Fahrzeug aus der DDR-Feldbahngeschichte bei uns erhalten zu können. Zur Herbstausstellung vom 3. bis 6. Oktober soll die Lok erstmalig in unserem Museum präsentiert werden.
Neben der HF 50 B soll es zur Herbstausstellung eine weitere Premiere geben: Der in den letzten Monaten fertiggestellte Zug aus 12 Muldenkippern nach TGL-Standard mit 1,0 m³ Fassungsvermögen wird erstmalig in voller Länge zum Einsatz kommen. Die Wagen repräsentieren eine in der DDR sehr verbreitete Bauart und stammen ursprünglich aus den Ziegeleien Grumbach und Lockwitz, wo sie jeweils dem Transport von Ton zwischen Grube und Werk dienten. Durch die in den Jahren 2011 und 2012 neu gebauten Abstellgleise ist es uns nun möglich, eine Reihe bisher abseits der Gleise eingelagerter Wagen in den Ausstellungsbestand zu übernehmen.
Alle Fotos: Michael Otto.