Übernahme von Fahrzeugen und Material von der Lichtenhainer Waldeisenbahn

Vor kurzem gab es für unser Feldbahnmuseum eine ganze Reihe an Neuzugängen. In den neunziger Jahren hatten die Jenaer Eisenbahnfreunde e. V. ausgehend von der Bergstation der Oberweißbacher Bergbahn die 600-mm-spurige Lichtenhainer Waldeisenbahn aufgebaut. Für die Bahn wurden auch zahlreiche Feldbahnfahrzeuge zusammengetragen, unter anderem aus dem Glaswerk Jena. Im Laufe der letzten Jahre wurde es für den Verein immer schwieriger, die Bahn zu unterhalten und regelmäßig zu betreiben. Die Gründergeneration kam in die Jahre und Nachwuchs vor allem vor Ort blieb aus, so dass Fahrtage und Arbeitseinsätze weniger wurden und seit einigen Jahren der Fahrbetrieb ganz ruhte. Vor zwei Jahren bahnte sich eine Kooperation mit dem bekannten Feldbahnfreund Peter Erk aus Ilmenau an, der auch Betreiber des Besucherbergwerks Volle Rose im Schortetal sowie der Parkbahn im Britzer Garten in Berlin ist. Mit Unterstützung einiger Aktiver des alten Vereins hat er nun die Betriebsführung in Lichtenhain übernommen. In Zukunft möchte man sich nun auf einen touristischen Betrieb konzentrieren. Deshalb wurde entschieden, vor Ort aufzuräumen und nicht benötigtes Material abzugeben. Einige Fahrzeuge wechseln nach Ilmenau und bereichern die Feldbahnsammlung im Schortetal.

Eine ganze Reihe weiterer Fahrzeuge wurde unserem Museum zum Zweck der weiteren musealen Erhaltung überlassen. Darunter befinden sich zwei Akkuloks B 660 mit erhöhtem Führerhaus, mehrere vierachsige Wagen sowie eine ganze Reihe weiterer ursprünglich im Jenaer Schott-Glaswerk eingesetzter Wagen. Passenderweise berichten wir im Werkbahnreport 22, welcher im Mai 2021 neu erschienen ist, über diesen Feldbahnbetrieb. Aber auch ein vierachsiges U-Boot (Untertagepersonenwagen) aus polnischer Produktion, welches einmal zusammen mit unserer AM 8 vom Schachtbau Nordhausen (HFD-Nr. 106) auf der Baustelle Trinkwasserstollen der Talsperre Leibis eingesetzt war, gehört zu den Neuzugängen. Ebenfalls eine Bereicherung unserer Sammlung ist ein Granby-Wagen der kleineren Bauart (1,6 m³ Fassungsvermögen), bei uns war bisher nur die 2 m³-Version vertreten. Wir bedanken uns ganz herzlich für die großzügige Unterstützung und senden die allerbesten Wünsche für die geplante Wiederaufnahme und angedachte Erweiterung des Betriebs!

Gut bepackt erreicht der Transport die Herrenleite.
Foto: Siegfried Otto.
Nach dem Abladen in der Herrenleite reihen sich die B 660-Lokteile auf.
Foto: Siegfried Otto.
Eine der beiden B 660 wurde in der Zwischenzeit einer Durchsicht unterzogen und montiert. Mit den Akkus der Ludwigsdorfer B 660 (HFD-Nr. 6) absolvierte sie mit zwei der ehemals Jenaer Vierachser erfolgreich eine Probefahrt. Foto: Siegfried Otto.