Aktuelles 2016

Seit der letzten Meldung in dieser Rubrik hat sich wieder einiges im Feldbahnmuseum getan. Unsere Veranstaltungen waren gut besucht und auch zu den allgemeinen Öffnungszeiten am Sonnabendnachmittag ist ein reger Besucherstrom zu verzeichnen. Den Anfang machte kurz nach Ostern der Einsatz unserer Transportablen Anlage zum Dampfloktreffen im Bw Dresden-Altstadt, wo wir mit einer 300 m langen Strecke auf der Zwickauer Straße beide Veranstaltungsbereiche miteinander verbanden. Bereits eine Woche später fanden die Bahnerlebnistage in der Sächsischen Schweiz statt, wo wir uns mit Fahrbetrieb und kleinem Programm in der Herrenleite beteiligten. Den Höhepunkt im ersten Halbjahr bildete wieder das lange Pfingstwochenende. Zu den Sommerfahrtagen Ende August gab es neben dem üblichen Feldbahnfahrbetrieb und ausgestellten Fahrzeugen erstmalig für so einen Termin auch Fahrten mit der Regelspurdraisine der Langenauer Eisenbahnfreunde auf der Anschlussbahn im Tal. Den Abschluss der diesjährigen Besuchersaison wird die Herbstausstellung vom 1. bis 3. Oktober mit einem umfangreichen Programm bilden.

Zu den Sommerfahrtagen sonnten sich unsere beiden Ns 3 f mit einem Zug aus 1,75 m³-Loren im Oberen Bruch, während rechts gerade die Lok des Personenzuges umsetzt, 21.8.2016.
Der Besucherzug auf Talfahrt vor dem Werkstattgebäude des ehemaligen Mineralölwerkes, 21.8.2016.
Fahrzeugausstellung auf dem Werkstattvorplatz zu Pfingsten, 16.5.2016.
Kleinkunst aus Sandstein und anderen Naturmaterialien gab es nicht nur zu Pfingsten am Bastel- und Verkaufsstand des Ateliers Claudia Filigrani aus Dorf Wehlen, 16.5.2016.
Ausgestellte Lokomotiven im Demitzer Ellokschuppen – in Bildmitte eine Ns 2 f aus der Ziegelei Grumbach, rechts daneben eine Ns 1 b aus der Ziegelei Lockwitz sowie die Eigenbauellok aus dem Kalksandsteinwerk Falkenberg, 16.5.2016.
Die im letzten Herbst neu zu uns gekommene Henschel-Dampflok vom Typ Helfmann zeigt sich zu Pfingsten noch aufgebockt neben unseren beiden anderen Dampflokomotiven vor der Museumshalle, 16.5.2016.

Höhepunkt zu Pfingsten war die Inbetriebnahme der im Jahr 2010 aus einer spanischen Privatsammlung erworbenen MD 3 von Orenstein & Koppel. Die im Jahr 1941 gebaute Lok besitzt noch ihren 33 PS starken Originalmotor und wurde in den letzten Jahren komplett in den Auslieferungszustand zurück versetzt. Auch an der Jung ZL 105 gab es größere Fortschritte. Nachdem das originale Motorengehäuse aufgrund eines Kraftstoffschlages vor mehreren Jahren irreparable Risse bekommen hatte, wurden alle anderen Teile des Motors demontiert und im Gehäuse eines in der Nähe von Krakau erworbenen Ersatzmotors wieder zusammengebaut. Dabei wurden auch die Pleuellager nachgearbeitet und der Kettenantrieb der Wasserpumpe erneuert. Die ersten Probefahrten verliefen erfolgreich.
Eines der ersten Fahrzeuge unserer Sammlung war die Gmeinder 10/12 PS aus der Sandgrube Grüngräbchen. An ihrem Motor erfolgten nun verschiedene Instandsetzungsarbeiten, u.a. wurde ein in den 1980er Jahren mit den damals verfügbaren Mitteln reparierter Frostschaden neu abgedichtet. Weitere Arbeiten fanden auch an der Ruhrthaler DL/S1, der Gmeinder 45/50 PS und am Getriebe der Ns 1 vom Imprägnierwerk Geithain statt.

Probefahrt der zu diesem Zeitpunkt fast fertiggestellten MD 3, 5.5.2016.
Am Motor der Ruhrthaler DL/S1 waren verschiedene Instandsetzungsarbeiten erforderlich geworden, u.a. an der Kraftstoffanlage, 9.7.2016.

Zu Beginn des Jahres konzentrierten wir uns auf die Fertigstellung des nördlichen Heizhausanbaus. Dieser Raum dient künftig als Depot für Fahrzeuge und Ersatzteile und kann in geringem Umfang auch als Werkstatt genutzt werden. Es wurden die Elektrik fertiggestellt und ein großes Schwerlastregal aufgebaut. Der Schwerpunkt der Arbeiten im Jahr 2016 lag aber vor allem auf einer Reihe von Instandsetzungs- und Pflegearbeiten an Gebäuden und Anlagen. Diese bringen zwar keine spektakulären Veränderungen im Museum mit sich, sind aber unumgänglich, um unser Museum langfristig zu erhalten. Darüber hinaus wurden die Vorbereitungen für die Erweiterung der unteren Ausweichstelle vorangetrieben. Dazu zählen die Aufarbeitung und Umspurung zweier schwerer Weichen, welche ursprünglich von sächsischen 750 mm-Schmalspurbahnen stammen und der begonnene Abriss der Reste der regelspurigen Gleiswaage. 

Aufarbeitung von Weichenkomponenten, 6.2.2016.
Die hölzerne Eindeckung der Gleise vor dem Werkstattanbau war im Laufe der Jahre morsch geworden und wurde nun erneuert. Hier bei der Demontage der alten Bretter, 6.2.2016.
Nachdem Teile unseres Besucherparkplatzes vor allem bei feuchter Witterung immer schlechter befahrbar waren, haben wir in diesen Bereichen die entstandene Humusschicht mit einem Radlader entfernt und die Flächen anschließend mit Frostschutzmaterial neu befestigt, 26.3.2016.
Auch die Geländer im Gelände bedürfen von Zeit zu Zeit etwas Zuwendung, 22.6.2016.
Auf dem Dach der Werkstatt wurde der Oberlichtaufsatz umfangreich instandgesetzt. Aktuell wird der Schutzanstrich der aus PUR-Schaum bestehenden Dachhaut für das Gesamtgebäude erneuert, 6.8.2016.
Die regelspurige Gleiswaage von unserer ehemaligen Anschlussbahn war leider nur noch rudimentär vorhanden und insbesondere die Ausmauerung der Grube in sehr schlechtem Zustand. Da eine Rekonstruktion unsere Kapazitäten deutlich überstiegen hätte, werden die Reste nun zurück gebaut. Hier ist der Brückenträger der Waage bereits aus der Grube gehoben und wird gerade zerlegt, 27.8.2016.
Im Zusammenhang mit dem Bau der beiden Abwassergruben erfolgt auch die Verlegung einer Wasserleitung zwischen Heizhaus und dem Steinbruchgebäude. Aufgrund einer großen Zahl querender Leitungen erfolgt die Ausschachtung des Grabens in Handarbeit, wovon uns auch Temperaturen von 30 °C nicht abhalten können. Foto: S. Otto, 3.9.2016.
Das Mähen umfangreicher Flächen gehört ebenfalls zum notwendigen Standardprogramm eines jeden Jahres. Foto: S. Otto, 3.9.2016.
Eine Vereinsexkursion führte uns u.a. ins Besucherbergwerk Pöhla. Bis zur Wende fand hier ein umfangreicher Uranabbau statt, der heutige Besucherbereich erstreckt sich hingegen auf einen Versuchsabbau auf Zinn, 23.1.2016.

Soweit nicht anders angegeben, alle Fotos: Michael Otto