Hersteller | Arnold Jung | |
Typ | ZL 105 | |
Baujahr | 1941 | |
Fabriknummer | 10292 | |
Spurweite | 600 mm | |
Motor | SZ 110 | |
Leistung | 22 PS | |
Getriebe | Zweigang-Konuskupplungsgetriebe | |
Vmax | 4 – 8 km/h | |
Masse | 5,2 t | |
HFD-Nr. | 27 | |
Einsatzgeschichte |
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Der Lokomotivhersteller Arnold Jung aus Jungenthal bei Kirchen an der Sieg baute neben Regel- und Schmalspurlokomotiven für fast alle Eisenbahnen der Welt auch eine große Anzahl von Feldbahnloks. In den dreißiger Jahren setzte sich in den unteren Leistungsklassen etwa bis 50 PS bei den Feldbahnloks die Dieseltraktion durch. Dazu leistete Jung mit seinem Typenprogramm einen großen Beitrag.
Angeboten wurden Loks mit 11 und 22 PS jeweils mit Zwei- und Vierganggetriebe sowie größere Maschinen mit 40 und 60 PS mit Dreiganglamellenkupplungsgetriebe. Zum Einbau gelangten Zweitaktdieselmotore mit 1, 2 oder 3 Zylindern aus eigener Entwicklung. Die Jungdiesellokomotiven waren robust, wartungsarm und einfach zu bedienen. Es ist jedoch enorm wichtig, vor und nach dem Ankurbeln den Öler jeweils 50 Umdrehungen von Hand durchzudrehen, damit möglichst schnell ausreichend Öl an die Pleuellager gelangt.
Die meisten Loks verkaufte Jung über den Lokhändler Erich Brangsch aus Engelsdorf bei Leipzig. Auch die hier vorgestellte Maschine wurde an Brangsch geliefert, der sie an die Baufirma Kell- & Nitsche verkaufte. Die Lok soll nach ihrer Auslieferung 1941 noch beim Autobahnbau bei Chemnitz im Einsatz gewesen sein. Auch nach dem Krieg war die Maschine auf verschiedenen Baustellen im Einsatz. Später stand die Lok viele Jahre in einem Schuppen in Grüna. Der Plan, eine kleine Kindereisenbahn im Schwimmbad der Gemeinde zu bauen, scheiterte, so daß die Gemeinde Grüna im Jahre 1984 die Lok unserem Verein schenkte.
Die Maschine befindet sich fast im Originalzustand und ist auch nach fast 60 Jahren noch voll einsatzfähig. Es fehlen lediglich die originalen Petroleumlampen und die Signalglocke. Die Lok besitzt einen Zweizylindermotor, der von Hand (mit der Kurbel) gestartet wird.
Ein Zweigang-Konuskupplungsgetriebe ermöglicht die Fahrt mit zwei Geschwindigkeiten. Die Zahnräder bleiben dabei ständig im Eingriff, über das Handrad wird jeweils eine Konuskupplung geschlossen. Die Umschaltung zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt erfolgt durch Hineindrücken bzw. Herausziehen des Handrades. Die Kraftübertragung vom Getriebe auf die Achsen erfolgt mittels Buchsenketten. Die Handhebelbremse wirkt über ein Gestänge ebenfalls auf beide Achsen.
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Letzte Änderung: 18.05.2021