Lok 21: Deutz OME 117 F

Foto: R. Dominik, 1994.
Technische Daten
Hersteller Deutz
Typ OME 117 F
Baujahr 1939 (?)
Fabriknummer 25685 (?)
Spurweite 600 mm
Motor Einzylinder-Zweitaktdieselmotor mit Spülpumpe, wassergekühlt
Leistung 12 PS bei 700 U/min
Getriebe Viergang-Schaltgetriebe, Einscheibentrockenkupplung
Vmax 13,3 km/h
Masse ca. 2,8 t
HFD-Nr. 21
Einsatzgeschichte
  • ?
  • Sandgrube Grüngräbchen
  • 1981 an HFD

Begonnen hat bei der HFD alles mit einer rostigen AEG-Ellok. Diese wurde 1978 von der ehemaligen Ziegelei Kunath, Obergorbitz übernommen und in Klotzsche untergestellt. Damals waren dort noch die letzten Straßenkehrer der Dresdener Stadtreinigung beschäftigt. Am Anfang nur mit dem Hintergedanken, die AEG bewegen zu können, schaute man sich nach einer kleinen Diesellokomotive um. Aber sehr bald schon gingen die Vorstellungen der noch jungen Arbeitsgruppe hin zu einer repräsentativen Feldbahnsammlung. In einer stillgelegten Sandgrube des Staatlichen Forstwirtschaftbetriebes Kamenz/Sa. in Grüngräbchen wurde man 1981 erstmals fündig. Eine 11 PS-Gmeinder und die Deutzlok standen noch in einem Schuppen abgestellt. Die Gmeinder hatte einen Frostschaden am Motorgehäuse, die Deutz war aber bald wieder funktionsfähig.

Im Gegensatz zur 500 mm-spurigen Ellok hatten fast alle folgenden Loks eine Spurweite von 600 mm. Deshalb wurden die Gleise größtenteils zweispurig gebaut, was einige Probleme bei den Weichen mit sich brachte. Mittlerweile sind wir aber von der Zweispurigkeit der Gleise abgekommen. Mit steigenden Zahl an Fahrzeugen wurden die Probleme besonders in den Weichen immer größer. Auch war lange Zeit keine der 500 mm-Loks betriebsfähig. Somit wurden in den letzten Jahren zwei der Weichen wieder aus- bzw. rückgebaut.

Die OME 117 besitzt einen Einzylinder-Zweitakt-Dieselmotor mit Wasserkühlung. Das Getriebe ist ein unsynchronisiertes Viergangschaltgetriebe mit Fahrtrichtungswender. Es besitzt eine fußbediente Einscheibentrockenkupplung. Damit fährt sich die Lok ähnlich wie ein Lkw, allerdings braucht man etwas Geschick beim Schalten. Die Kraftübertragung erfolgt über Zahnräder direkt auf die hintere Achse und von dort über Stangen auf die vordere Achse.

Die Deutzlok war bis zum Eintreffen der ersten Jung-Loks die einzige einsatzfähige Lok der HFD. Zur Zeit wartet sie allerdings auf eine Reparatur, weil sie aufgrund von Undichtigkeiten am Getriebe Öl verliert. Wegen ihres guten äußeren Erhaltungsgrades gehört die Lok zu den Fahrzeugen unserer Sammlung, welche im letzten Einsatzzustand verbleiben. Seit dem 1. Dezember 1984 besitzen wir eine weitere OME 117 mit 500 mm Spurweite und Außenrahmen.

Die Identifizierung als Fabriknummer 25685 erfolgte ausschließlich anhand der Motornummer 615534 über die Deutz-Lieferliste mit freundlicher Hilfe von Jens Merte. Falls es in der Vergangenheit einen Motortausch gegeben hat, wäre diese Zuordnung natürlich hinfällig.

Einsatz der Deutz OME 117 auf dem Klotzscher Vereinsgelände. Die Lok war die erste betriebsfähige Lok der HFD. Die Gleisanlage in Klotzsche war teilweise dreischienig ausgeführt, um 500- und 600-mm-spurige Fahrzeuge einsetzen zu können. Foto: Thomas Oelschlägel, September 1990.
Im Sommer 2000 schritt der Umzug in die Herrenleite voran und die beiden 600 mm-Deutz, Lok 21 und die gerade neu erworbene ehemals Brandiser “7” (HFD-Lok 91) stehen nebeneinander. Foto: Thomas Oelschlägel, 12.08.2000.

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Letzte Änderung: 23.04.2021