Hersteller | Lokomotivbau “Karl Marx” Babelsberg (LKM) | |
Typ | Ns 2 f | |
Baujahr | 1957 | |
Fabriknummer | 248 871 | |
Spurweite | 600 mm | |
Motor | Zweizylinder Viertakt Dieselmotor Typ 16 V 2 “Aktivist” (Hersteller: u. a. VEB Motorenwerk Johannisthal) | |
Leistung | 30 PS bei 1500 U/min | |
Getriebe | 3-Gang Lamellenkupplungsgetriebe und Wendegetriebe | |
Kraftübertragung | Blindwelle und Stangen | |
Vmax | 14 km/h | |
Masse | 6,2 t | |
HFD-Nr. | 82 | |
Einsatzgeschichte |
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Hersteller und Geschichte
Der VEB Lokomotivbau “Karl Marx” Babelsberg (LKM), welcher als Nachfolger aus der Lokomotivfabrik “Maschinenbau und Bahnbedarf AG, vormals Orenstein & Koppel” (MBA) hervorging, wurde beauftragt, ein Typenprogramm an Feld- und Werkbahndiesellokomotiven zu entwickeln und zu fertigen. Als Nachfolger der Ns 2, welche den ersten Feldbahnloktyp darstellte, entwickelte man bei LKM die Bauart Ns 2 f, deren Prototyp 1952 vorgestellt wurde. Von 1953 bis 1959 kamen insgesamt ca. 550 Serienloks zur Auslieferung. Die Ns 2 f war einer der weit verbreitetsten Feldbahnloktypen in der DDR und erfreut sich auch heute noch bei vielen Museen und Sammlungen einer großen Beliebtheit.
Technik
Werkseitig waren alle Lokomotiven des Typs Ns 2 f mit einem stehenden Zweizylinder-Viertakt-Dieselmotor vom Typ 16 V 2 ausgerüstet. Bei diesem in V-Form ausgeführten Motor handelte es sich um eine Kriegsentwicklung von O&K, welcher nach dem Krieg in verschiedenen Motorenwerken der DDR gefertigte wurde. Der erste und zweite Gang sind im Getriebe als Lamellen-Nasskupplungen angeordnet und der dritte Gang befindet sich als Trockenkupplung außerhalb des Getriebegehäuses. Wendegetriebe und die Blindwelle übernehmen die weitere Kraftübertragung. Der Antrieb auf die beiden Radsätze erfolgt über Kuppelstangen. Die Achsen der Ns 2 f verfügen über Außenlager, welche als Gleitlager ausgebildet sind. Die Lokomotiven des Typs Ns 2 f sind mit eine elektrische 12/24 V-Anlage ausgerüstet. Schon bald nach der Auslieferung durch den VEB Lokomotivbau “Karl Marx” Babelsberg führte man Umbauten an den Lokomotiven durch. Als wesentlichste Maßnahme ist der Einbau eines neuen, luftgekühlten Motors anzusehen. Zum Einsatz gelangte fast ausschließlich der Zweizylinder Direkteinspritzer-Dieselmotor 2 VD 14,5/12 SRL vom Motorenwerk Schönebeck.
HFD Nr. 82
Unsere Lok 82 war früher beim VEB Lausitzer Granit Demitz-Thumitz im Einsatz. Von dort aus gelangte sie als Spielplatzlok in einen Kindergarten nach Bautzen. Die Außerdienststellung muss schon relativ zeitig erfolgt sein, denn an der Lokomotive waren kaum Umbauten vorgenommen worden. Sogar die originale Kupplungsglocke zum 16 V 2-Motor war noch eingebaut. Der Kindergarten wurde 1995 aufgelöst, und ein Erwerb der Lok war möglich. Schon bald erfolgte bei der HFD eine Zerlegung in fast alle Einzelteile sowie eine gründliche Entrostung und Regenerierung verschlissener Teile. Das Aufarbeitungsziel war von Anfang an die Rückversetzung in den Auslieferungszustand von LKM einschließlich des originalen Motors. Ein 16 V 2-Motor sowie zahlreiche originale Anbau- und Zurüstteile konnten beschafft werden. Der Motor erhielt neue Laufbüchsen und Kolben sowie neue Pleuel- und Kurbelwellenlager. Die Achs- und Stangenlager bekamen einen neuen Weißmetallausguss. Die elektrische Anlage einschließlich der originalen Lampen wurde wieder installiert. Bis 1999 konnten die Arbeiten abgeschlossen werden.
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Letzte Änderung: 05.03.2013