In den letzten beiden Monaten wurden vor allem die laufenden Projekte weiter vorangetrieben. Nachdem bereits zu Pfingsten die braune Grumbacher Ns 2 f in den Einsatzbestand gewechselt war, erhielt nun auch ihre baugleiche, aber grün lackierte Schwester aus derselben Ziegelei eine technische Durchsicht und konnte nach verschiedenen Instandsetzungsarbeiten in Betrieb gehen. Dabei wurde darauf geachtet, den gut erhaltenen letzten Einsatzzustand optisch nicht zu verändern. Neben der Fortführung der Arbeiten an MD 3 und Gmeinder 45/50 PS erfolgten auch Reparaturen an der Gitterseer EL 9 und am Führerhaus der Demag ML 15. Begonnen wurde mit der Instandsetzung der Jung ZL 105. Hier steht eine umfangreiche Reparatur des Motors an, nachdem vor einigen Jahren leider vermutlich durch einen Kraftstoffschlag Risse im Motorblock aufgetreten waren.
Am neuen Depotraum im nördlichen Anbau am Heizhaus wurden inzwischen an beiden Giebelseiten die Maueröffnungen für die benötigten größeren Tore hergestellt. Die Rahmen der Tore wurden eingebaut und die Torflügel angepasst sowie zu großen Teilen bereits optisch aufgearbeitet. Darüber hinaus wurde die Fenster gesichert und es fanden erste Arbeiten an den Wänden und der Elektrik statt. Für die beiden Gleise in diesem Raum und deren Anbindung an das Gleisnetz wurden mehrere Gleisjoche gebaut und der Neubau einer Weiche in eigener Werkstatt ist in vollem Gange.
In der Schmiede wurde erstmals ein Feuer entfacht und es ging mit großen Schritten mit dem Innenausbau weiter. So wurden weitere Maschinen, Werkbänke und sonstige Gerätschaften installiert, die Fenster bis auf Restarbeiten eingeglast und größere Teile der Elektrik installiert. Für den Fußboden konnten wir gebrauchtes, klassisches Holzpflaster beschaffen. Dieses wurde von einem Privatmann, der ein Faible für historische Architektur und alte Technik besitzt, vor einigen Jahren aus einem Abrissobjekt geborgen mit dem weitsichtigen Hintergedanken, dass es später in einem musealen Kontext nochmal Verwendung finden könnte. An dieser Stelle nochmals vielen Dank dafür. Das Holzpflaster ist inzwischen in unserer Schmiede verlegt und trägt zum stimmigen Gesamteindruck bei.
Schon seit längerem bemühen wir uns um typische Wismutfahrzeuge der letzten Generation. Die SDAG Wismut stellte im Betrieb für Bergbauausrüstungen in Aue eine ganze Palette an Batterie- und Fahrleitungsloks her, die auch in anderen Gruben sowie vereinzelt bei klassischen Feldbahnen zu finden waren. In unserer Sammlung befanden sich bisher nur Vertreter der bis in die siebziger Jahre gebauten Metallist und EL-M sowie als Vertreter der letzten Generation eine betriebsfähige Tandemakkulok B 660 und eine ihrer wesentlichen technischen Komponenten beraubte B 360. Am 5. August übergab uns die Wismut GmbH nun eine erst 2008 modernisierte B 360 mit elektronischer Steuerung, sechs große Hunte mit 1,6 m³ Inhalt, einen Kabeltrommelhunt sowie eine Anzahl Weichen. Besonders erfreulich ist, dass die Lok mit einem noch funktionsfähigen Akku übernommen wurde und somit derzeit drei Akkuloks gleichzeitig eingesetzt werden können.
Alle Fotos: Michael Otto
Am Wochenende 13./14. September werden wir mit einer kleinen Transportablen Anlage am Lohmener “Steenbrecherfest” teilnehmen und sind parallel am Sonnabend Ziel einer großen Motorradausfahrt. Am 3. bis 5. Oktober findet zum Saisonabschluss noch einmal eine große Feldbahnschau statt. Im Mittelpunkt stehen diesmal aus gegebenem Anlass die Bergbaufahrzeuge der Sammlung, von denen auch eine ganze Reihe zum Einsatz kommen soll.