Hersteller | Orenstein & Koppel AG, Abteilung Montania, Nordhausen | |
Typ | MD 1 | |
Baujahr | 1938 | |
Fabriknummer | 9390 | |
Spurweite | 500 mm | |
Motor | Einzylinderzweitakt-Gegenkolbenmotor, Bauart Junkers | |
Leistung | ca. 10 PS bei 1000 U/min | |
Getriebe | Zweigang-Konuskupplungsgetriebe | |
Kraftübertragung | Kette | |
Vmax | 8 km/h | |
Masse | ca. 2,0 t | |
HFD-Nr. | 39 | |
Einsatzgeschichte |
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In der Region nördlich von Zehdenick wurden Ende vorigen Jahrhunderts große Tonvorkommen entdeckt. Begünstigt durch die gute Verkehrsanbindung nach Berlin über die Havel und die neu entstandene Eisenbahnlinie schossen in der Folgezeit Ziegeleien wie Pilze aus dem Boden. Bis zum ersten Weltkrieg entstanden über 50 Ziegelöfen aller Größen mit einer Jahreskapazität von insgesamt über 800 Millionen Ziegeln. Zur Tonversorgung sowie zum Transport von Kohle und Ziegeln gab es in den Werken umfangreiche Feldbahnnetze, die zum Teil auch mit Lokomotiven betrieben wurden.
Ein Teil der Ziegeleien arbeiteten noch bis zur Wende. Dem Rohstofftransport dienten zu DDR-Zeiten zwei Strecken in 630 mm und 750 mm Spurweite mit jeweils über 10 km Länge, innerhalb der Ziegelwerke existierten Netze in 500 mm Spurweite ebenfalls mit Lokbetrieb. Dort waren bis in die achtziger Jahre hinein neben zahlreichen Babelsberger 10 PS-Loks (Type Ns 1) und Akkuloks (El 9, Karlik) noch mindestens zwei O&K MD 1 im Einsatz, welche als Tauschmotor einen Junkers-Gegenkolbenmotor erhalten hatten. Die von uns übernommene Lok erhielt außerdem Teile eines Ns1-Getriebes, Ns1-Achsen und Ns1-Achslager “eingeplanzt”. Das Gehäuse blieb dagegen weitgehend im Original erhalten. Die Lok war 1987 im Bereich der Zentralwerkstatt mit einem schweren Frostschaden abgestellt und wurde uns in diesem Zustand geschenkt.
Die durch das Eis zerstörten Teile des Motors wurden mit Unterstützung der Firma Schelzig aus Pirna ersetzt. Danach erhielt die Lok einen wirksamen Korrosionsschutz und eine Neulackierung entsprechend des letzten Einsatzzustandes. Probleme bereitet immer mal wieder das Getriebe. Die Kupplungsbelege quellen auf und danach rücken die Gänge nicht mehr vollständig aus. Nach dem Öffnen des Getriebes werden dann die Kupplungen überarbeitet. Die Lok ist ansonsten voll einsatzfähig.
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Letzte Änderung: 03.04.2021