Hersteller | Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft | |
Baujahr | 1922 | |
Fabriknummer | ||
Spurweite | 600 mm | |
Fahrschalter | Schleifring, Typ AEG B 36 w / 177507, 9 Fahrstufen (4+1 Reihe, 3+1 Parallel), 7 Bremsstufen, Gruppenschaltung vorwärts/rückwärts | |
Antrieb | 2 Fahrmotoren Gleichstrom UKB 213 (Tatzlagerantrieb) | |
Spannung | 550 V = | |
Leistung | 47 kW | |
Kraftübertragung | Tatzlagerantrieb über Ritzel – Großrad | |
Vmax | ca. 20 km/h | |
Masse | ca. 6 t | |
HFD-Nr. | 2 | |
Einsatzgeschichte |
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Der VEB Hosena-Hohenbockaer Glassandwerke betrieb im Werk 4 eine umfangreiche Feldbahnanlage für den Transport des im Tagebau geförderten hochwertigen Rohstoffes. Viele Jahre dienten mehrere von AEG gebaute Elektrolokomotiven der Förderung der 1cbm-Muldenkipper. Später wurden die Elloks u. a. von vier 60 PS-LKM-Dieselloks vom Typ Ns 3 abgelöst. Jeweils eine AEG diente jedoch bis zur Stilllegung des Betriebes als Schlepplok an der Bahnverladung. Dabei zog die Lok mittels eines Stahlseils von einem parallel verlegten Feldbahngleis bis zu acht vierachsige Regelspurwagen.
Die HFD bemühte sich schon in ihren Gründungsjahren um die Übernahme zumindest einer der Loks. Doch erst nach Stilllegung des Werkes war es im April 1988 soweit, neben den beiden letzten vorhandenen AEG-Loks erhielten wir auch die Stromversorgungsanlage mit einem Quecksilberdampfgleichrichter und eine der Ns 3 (HFD-Nr. 49). Außerdem vermittelten wir die anderen Dieselloks nach Lehesten, Nordhausen und Ilmenau.
Die elektrische Ausrüstung besteht aus Bügelstromabnehmer, Spule, Überstromschalter (nicht mehr vorhanden), Schmelzsicherung, Strommesser, Betriebsstundenzähler (nicht mehr vorhanden), Fahrschalter, Vorwiderständen, Überspannungsschutz, zwei Fahrmotoren, Beleuchtung außen und innen (unvollständig) sowie der Erdverbindung. Die Schaltung der Fahrmotoren geschieht wie bei älteren Straßenbahnen zunächst in Reihe (5 Stufen) und dann parallel (4 Stufen). Die elektrische Bremse ist mit 7 Stufen etwas feiner unterteilt (Straßenbahnen meist 5 Stufen). Momentan ist die elektrische Bremse jedoch nicht angeklemmt, es steht nur die mechanische Wurfhebelbremse zur Verfügung.
Der Zustand der Lok ist weitestgehend noch so, wie sie zuletzt gefahren ist. Wir wollen sie so bewahren, um damit die Arbeitsbedingungen auf dieser Bahn zu dokumentieren. Grundsätzlich wäre die Lok einsatzfähig, allerdings müssten wegen der langen Abstellzeit zumindest alle elektrischen Kontakte sowie die Isolation überarbeitet werden.
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Letzte Änderung: 14.04.2021