In den letzten anderthalb Monaten hat sich in der Herrenleite wieder einiges getan. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag dabei in der Vorbereitung für die weitere Gleisverlegung sowie im weiteren Aufbau des Ellokschuppens aus Demitz-Thumitz.
Für die Verlängerung unserer Fahrstrecke bis zum Haupteingang und die in diesem Zusammenhang erfolgende Anbindung des Ellokschuppens wurde die Aufarbeitung dreier Va-Weichen, welche ursprünglich aus dem Bestand sächsischen Schmalspurbahnen stammen, sowie einer S 18-Weiche weiter vorangetrieben. Während sich bei letzterer der Aufwand mit der Überarbeitung der Zungen- und Stellvorrichtung in Grenzen hielt, sind die Arbeiten an den anderen Weichen sehr umfangreich. Neben der Umspurung von 750 mm auf 600 mm Spurweite ist auch die komplette Demontage der Radlenker, Herzstücken und Zungenvorrichtungen nötig. Nach gründlicher Reinigung der Einzelteile müssen diese je nach Erhaltungszustand teilweise aufgearbeitet oder vollständig ersetzt und alle Schraubverbindungen nachgeschnitten werden. Insgesamt eine sehr aufwendige Angelegenheit.
Beim Ellokschuppen konzentrierten sich die Aktivitäten auf die Fertigstellung der Bretterverschalung an der Rückseite des Gebäudes. Dabei werden die im Steinbruch geborgenen Wandsegmente nach der Ausbesserung von Schadstellen mit einem speziellen Holzverfestiger behandelt, welcher die bereits angegriffene Holzoberfläche konsolidiert und weitere Schäden durch Witterungseinflüsse unterbinden soll. Da wir die Seitenwände nicht in alle Einzelbretter zerlegt, sondern zur Schonung der historischen Substanz in größeren zusammenhängenden Segmenten belassen haben, gestaltet sich die Arbeit in Höhen bis zu 7 m aufgrund des Gewichtes der Teile nicht immer einfach. Durch den Einsatz unserer Hubbühne oder den Aufbau eines Gerüstes lassen sich die Arbeiten jedoch zumindest teilweise vereinfachen. Inzwischen wurde auch das erste Schuppengleis innerhalb des Gebäudes verlegt, die drei anderen sollen in den nächsten Wochen folgen.
Neben den Arbeiten mit direktem Feldbahnbezug muss man sich beim Aufbau eines Museums (leider) auch mit einer ganzen Reihe weltlicher Probleme beschäftigen, die mit unserem eigentlichen Hobby nichts zu tun haben. So ist derzeit eine Abwasserleitung verstopft, an der auch unsere frisch eingerichteten Besuchertoiletten angeschlossen sind. Nach mehreren Reinigungsversuchen mit einem handelsüblichen Hochdruckreiniger samt Spülschlauch und einer ersten Aufgrabung, welche bereits einige Arbeitstage in Anspruch nahmen, ist das Problem noch immer nicht gelöst, die verstopfte Stelle aber recht genau eingekreist – nämlich direkt unter einer schweren Va-Weiche im Vorfeld der Museumshalle. Um diese nicht aus- und nachher wieder einbauen zu müssen, wollen wir nun mit Hilfe einer professionellen Rohrreinigungsfirma nochmal versuchen, des Problems Herr zu werden.
Am letzten Wochenende fanden die ersten beiden Sommerfahrtage in diesem Jahr statt. Leider hatte sich Petrus in der Jahreszeit geirrt, denn anstatt Wohlfühlsonnnenschein schickte er uns regnerisch-trübes Novemberwetter. Aber selbst davon ließen sich jeweils rund 100 Hartgesottene an beiden Tagen nicht von einem Besuch im Feldbahnmuseum abhalten. Dafür konnten sie Feldbahnfahrten in den kurzen Regenpausen, einige ausgestellte Loks und natürlich lecker Grillfleisch genießen. Bleibt zu hoffen, dass beim zweiten Fahrwochenende am 11. und 12. August das Wetter wieder mitspielt und der Ausflug in die Herrenleite dann für alle Gäste ein schönes Erlebnis wird.
Ansonsten laufen derzeit noch eine Reihe von weiteren Aktivitäten. Neben dem Beginn der Arbeiten am lange geplanten Grubengleis über einer bereits vorhandenen Lkw-Untersuchungsgrube in der Werkstatt sollen noch die umfangreichen Tätigkeiten zur Geländepflege und Vegetationskontrolle durch unsere 1 €-Jobber nicht unerwähnt bleiben.