Lok 29: O&K MD 2 d aus Grechwitz

Foto: R. Schreier, 2005
Technische Daten
Hersteller Orenstein & Koppel
Typ MD 2 d
Baujahr 1940
Fabriknummer 10561
Spurweite 600 mm
Motor Zweizylinder-Viertakt-Dieselmotor, Reihe, wassergekühlt
Leistung 22 PS bei 1300 U/min
Getriebe Dreigang-Konuskupplungsgetriebe
Kraftübertragung Kette
Vmax 15,5 km/h
Masse ca. 4,3 t
HFD-Nr. 29
Einsatzgeschichte
  • neu an Reichsarbeitsdienst, Berlin-Grunewald
  • ? an Ziegelei Grechwitz
  • 1985 an HFD

Aus der Ziegelei Grechwitz übernahm unser Verein am 29. Juni 1985 diese Orenstein & Koppel-Lokomotive.

Die Bauart MD 2 gehörte während des 2. Weltkrieges als KML 5 zum Kriegslokprogramm. Dabei wurden in den Lokfabriken wenige Typen vereinfacht in großer Stückzahl gebaut. Bekanntester Vertreter der Kriegsloks ist wohl die Reichsbahnbaureihe 52.

Als einzige Feldbahnmotorlokomotive der unteren Leistungsklasse wurde die MD 2 auch nach 1942 weitergebaut. Die Konstruktion der Loktype stammt allerdings schon aus den dreißiger Jahren. Sie wurde bis 1942 in Nordhausen, danach, mit Deutzmotoren ausgerüstet, u. a. in Pilsen (Plzen) gebaut.

Unsere MD 2 wurde 1940 ausgeliefert und besitzt noch den originalen O&K-Zweizylindermotor. Die Kraftübertragung erfolgt vom Dreiganggetriebe über Ketten auf beide Achsen.

Bei der Lok fehlte bei der Übernahme durch den Verein die Betätigung für den 1. und 2. Gang, so daß sich nur der dritte Gang einrücken ließ. Der Motor sprang zwar an, aber er rauchte sehr stark. Einerseits waren die Kolbenringe festgerostet, was mittlerweile beseitigt werden konnte (die Lok stand immerhin zehn Jahre in einem unserer Schuppen, beide Zylinder randvoll mit “Karamba”-Graphitöl). Andererseits war eine der Einspritzdüsen zerbrochen, ein Schaden, der uns bisher noch nie begegnet ist. Die fehlenden Getriebeteile konnten wir schon 1993 beschaffen. Zwei Jahre danach wurden alle nötigen Reparaturen und Reinigungsarbeiten durchgeführt, sodass die Lok seit dem Sommer 1995 wieder betriebsfähig ist.

Abholung unserer MD 2 d in der Ziegelei Grechwitz mit rustikaler Ladehilfe.
Foto: Sammlung HFD, 06/1985

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Letzte Änderung: 12.06.2012