Projekte und Aktivitäten der vergangenen Monate

Über den Winter ist im Feldbahnmuseum einiges passiert und wir wollen den Saisonstart zum Anlass nehmen, um über einige Themen zu berichten.

Das Feldbahnmuseum ist nun bis zum 18. Oktober immer samstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Gemeinsam mit der Mansfelder Bergwerksbahn e.V., der Stadt Hettstedt als Träger des Mansfeld-Museums und dem Förderverein Mansfeld-Museum e.V. entstand eine Kooperation zur Aufarbeitung zweier Ns 2-Lokomotiven. Ziel ist es, eines der Fahrzeuge betriebsbereit herzurichten, sodass dieses als Rangierhilfe bei der Mansfelder Bergwerksbahn am Standort Kupferkammerhütte eingesetzt und in Aktion bewundert werden kann. Das zweite Fahrzeug wird optisch aufbereitet und dann wieder im Mansfeld-Museum aufgestellt.

Die beiden von LKM gebauten Loks entsprechen der ersten Lieferserie Ns 2 (alt) und sind deswegen museal besonders wertvoll. Ihr letzter Einsatzort war die Bleihütte in Hettstedt, wo sie mit einer Spurweite von 750 mm fuhren. Zumindest eine der Loks wurde jedoch mit 500 mm geliefert und zeigt verschiedene Spuren, die dies auch belegen.

Anfang Januar reisten einige Vereinskollegen nach Mansfeld, um die Fahrzeuge vor Ort zu besichtigen und weitere Details abzustimmen. Foto: P. Heinrich, 04.01.2025
Der Transport der beiden Lokomotiven in die Herrenleite erfolgte dann Anfang April. In der nächsten Zeit werden wir die Loks befunden und gemäß der Wünsche und Anforderungen der Mansfelder Bergwerksbahn aufarbeiten. Aufgrund der abweichenden Spurweite kommen Drehschemel unter den Lokomotiven zum Einsatz. Foto: G. Rolle, 04.04.2025.

Bereits im vergangenen Herbst konnten wir einen Wurfschaufellader vom Typ PML 63 (Hersteller Betrieb für Bergbauausrüstung in Aue) von privat übernehmen. Umgehend starteten die Instandsetzungsarbeiten, unter anderem war eine Achse bündig am Achslager abgeschert. Mittlerweile sind die Arbeiten am Fahrzeug weitgehend abgeschlossen und der Wurfschaufellader kann betriebsfähig vorgeführt werden.

Zur Aufarbeitung musste der Wurfschaufellader nahezu komplett demontiert werden. Hier ist der druckluftbetriebene Motor im ausgebauten Zustand zu sehen. Foto: P. Heinrich, 30.11.2024
Für den Betrieb braucht es entsprechend viel Druckluft. Untertage finden sich hierfür ausreichend große Druckluftanlagen. Unsere bisherigen Kompressoren waren jedoch hinsichtlich der Luftmenge nicht leistungsfähig genug, sodass kurzerhand ein passender Kompressor beschafft wurde. Foto: P. Heinrich, 29.01.2025
Nach erfolgreicher Aufarbeitung kann der PML 63 zeigen, was in ihm steckt. Im Rahmen von einzelnen Veranstaltungen soll das Fahrzeug im Einsatz vorgeführt werden. Foto: S. Otto, 03.02.2025.
Auch an weiteren Fahrzeugen gab es Fortschritte. Zum einen erfolgte die weitere Demontage und Befundung der Dampflok Henschel Riesa. Foto: Marian Sommer, 22.02.2025.
Der Rahmen der großen Baudampflok Henschel Bauart “Helfmann” wurde nach vielen Jahren im aufgebockten Zustand wieder auf seine eigenen Räder gesetzt. Foto: Siegfried Otto, 31.10.2024.

Im Laufe des Herbstes erreichten weitere Neuzugänge das Museum. Zunächst wurde von einem polnischen Sammler eine WLs 50, eine der klassischen polnischen Feldbahnmotorloks, erworben. Diese Maschinen wurden in Poznan in großer Stückzahl mit 40 und 50 PS gebaut, jedoch wurde keine Lok nach Deutschland exportiert. Möglicherweise gibt es zwischenzeitlich weitere WLs 40 bzw. WLs 50 in Deutschland, vielleicht ist es auch die erste dieser Loks, die den Weg nach Westen gefunden hat. Bis die Maschine fährt ist aber noch viel zu tun, an allen wesentlichen Komponenten gibt es Instandsetzungsbedarf.

Ebenfalls von einem Sammler wurden zwei LKM-Dieselloks erworben. Beide Maschinen sind teilzerlegt und nicht vollständig. Damit sind es eher langfristige Restaurierungsprojekte.

Eine der beiden Loks ist eine Ns 2 (Zweigang, Kettenantrieb). Im Einsatz war die Maschine früher auf der Schlackenbahn des Eisenhüttenkombinat Ost (EKO) Eisenhüttenstadt. An ihr fehlen vor allem Getriebeteile, die schon beim EKO als Ersatzteil für eine der anderen Loks ausgebaut worden waren. Viele Jahre war sie in der Sammlung Rassmann bei Guben zu Hause. Foto: Marian Sommer, 13.12.2024.
Die zweite Lok ist eine Ns 3 f mit einer Spurweite von 750 mm. Die Lok stammt aus der Zehdenicker Ziegeleiregion und befand sich zwischenzeitlich bei verschiedenen Museumsbahnen und Sammlern. Leider ging bei der Zerlegung des Getriebes ein Gehäuseteil verloren. Hier hoffen wir, dass es sich noch anfindet. Foto: Marian Sommer, 13.12.2024

Für die Vorführung von Fahrleitungslokomotiven auch auf Streckenabschnitten ohne Oberleitung wurde ein 1,6-m³-Hunt mit Akkuzellen bestückt. So kann eine Versorgung mit einer Spannung von 192 Volt erreicht werden, wodurch unsere Loks mit einer Fahrdraht-Nennspannung von 220 Volt ausreichend Leistung entfalten können.

Hier zu sehen ist die EL 30-1 vom Bergbaubetrieb 9 der SDAG Wismut. Gerade bergwärts ist die Leistung beachtlich. Foto: P. Heinrich, 25.02.2025.
An einer eigentlich schon 1992 aufgearbeiteten Akkulok, der Kamenzer Metallist, fehlten bisher noch die Fenster. Die eingelagerten Fragmente wurden nun ergänzt und restauriert. Foto: S. Otto, 04.12.2024

Außerdem stand im Museumsgelände der Frühjahrsputz an. So kam mal wieder unser “Borsti” zum Einsatz. Mit der historischen Kehrmaschine wurden Pflasterflächen von Laub und Humus befreit. Dennoch ist begleitend viel Handarbeit mit Schaufel und Besen erforderlich.

Etwa ein Dutzend Vereinsmitglieder packte mit an, sodass die Arbeit schnell erledigt war. Foto: M. Weber, 01.03.2025
Allgemein begleitet uns die Geländepflege das gesamte Jahr über. Hier wird zum Beispiel der Hochwasserkanal vom Laub des letzten Winters befreit, damit er im Falle eines Hochwassers nicht verstopft . Foto: S. Otto, 03.05.2025

Im März stand die alljährliche Jahreshauptversammlung inklusive Vorstandswahl an, verbunden mit dem Dienstunterricht und der Arbeitsschutzunterweisung. Traditionell trafen wir uns hierfür in einem Bürogebäude außerhalb des Vereinsgeländes.

Am Rande der Jahreshauptversammlung wurden so einige Vereinsmitglieder künstlerisch tätig. Foto: S. Otto, 08.03.2025.

Auch dieses Jahr nahmen wir mit unserer Transportablen Anlage am nunmehr 17. Dresdner Dampfloktreffen teil. Über 2000 Eisenbahnbegeisterte nutzten die Möglichkeit, zwischen den beiden Ausstellungsbereichen der Regelspur auf der Feldbahnstrecke chauffiert zu werden.

Beim Aufbau der knapp 300 m langen Strecke auf dem Fußweg der Zwickauer Straße ist viel Muskelkraft gefragt. Aber wie heißt es so schön: Viele Hände, schnelles Ende. Foto: A. Locke, 11.04.2025
Nicht nur Eisenbahnen gab es zu bestaunen: Historische Busse stellten den Pendelverkehr zum Dresdner Hauptbahnhof sicher. Foto: A. Locke, 13.04.2025.

Den eigentlichen Saisonauftakt im Feldbahnmuseum Herrenleite bildeten die Bahnerlebnistage am 26. und 27. April. Bei frühlingshaften Wetter fanden etwa 600 Besucher den Weg in die Herrenleite und konnten das kleine Rahmenprogramm im Feldbahnmuseum erleben.

Der Besucherzug ist abfahrbereit im Oberen Bruch. Foto: S. Klotzsch, 26.04.2025.
Parallel kam u.a. ein Grubenzug zum Einsatz, hier auf der Bergseite die erst kürzlich in Betrieb genommene B 660 aus dem Thüringer Fluß- und Schwerspatbergbau. Foto: S. Klotzsch, 26.04.2025.
Auf dem Werkstattvorplatz konnten einige Feldbahnloks besichtigt werden. Im Hintergrund sind die beiden Ns 2 aus Mansfeld zu erkennen. Foto: S. Klotzsch, 26.04.2025.
Am Feiertag des 1. Mai fand im Granitabbaumuseum Königshain ebenfalls der Saisonauftakt für das Jahr 2025 statt. Mehrere Vereinsmitglieder unterstützten die Veranstaltung durch die Vorführung der Schauanlage im Außenbereich des Museums. Foto: S. Otto, 01.05.2025.